Nicht terrorsicher: AKW Brunsbüttel:

Fünf Jahre nach den Terrorangriffen auf die USA hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erneut vor Terror-Risiken für große Industrieanlagen gewarnt. Dies betreffe in erster Linie Atomkraftwerke, hieß es gestern in einer Mitteilung. Der gezielte Absturz eines Passagierflugzeugs oder ein Anschlag mit panzerbrechenden Waffen auf eine Atomanlage könnten weite Landstriche in Europa unbewohnbar machen. Im Norden Deutschland sei besonders das Atomkraftwerk Brunsbüttel in Schleswig-Holstein gefährdet. Dieser Reaktor hätte sehr dünne Betonkuppeln und sei lediglich gegen einen Aufprall von Sportflugzeugen oder kleinen Militärflugzeugen gewappnet. Zu Erhöhung der inneren Sicherheit wäre das Abschalten gefährlicher Atomkraftwerke ein wirksamer Beitrag, sagte BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm. Vom BUND wurden auch die Atomkraftwerke Isar 1 in Bayern, Philipsburg 1 in Baden-Württemberg und Biblis A in Hessen als gefährdet eingestuft.

Die Zufahrt zum umstrittenen Atommeiler Brunsbüttel wurde gestern von einer Gruppe Demonstranten blockiert. Mit der Protestaktion wollten sie ihre Forderung bekräftigen, „dass dieses Skandal-Kraftwerk keine Minute weiter laufen darf“, wie Sprecher Dieter Metk sagte. Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 20 Menschen, nach Angaben der Atomkraftgegner 30 bis 40. Die Demonstration sei ohne Störungen zu Ende gegangen, hieß es. DPA