Kultursenator macht Fotografie zur Chefsache

C/O BERLIN Wowereit will Umzugs- und Neubaupläne der Fotogalerie am Monbijoupark unterstützen

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat sich am Montag bereit erklärt, die Neubaupläne der Fotogalerie C/O Berlin nachhaltig zu unterstützen. Der Senat werde sich dafür einsetzen, dass die renommierte Galerie weiter „eine wichtige Adresse für Fotokunst in Berlin“ bleibe, sagte Wowereit im Kulturausschuss. Er unterstütze sowohl das Vorhaben von C/O Berlin auf dem „von der Galerie präferierten Grundstück“ am Monbijoupark als auch deren Suche nach alternativen Standorten, sollte es in Mitte nicht klappen. Zugleich betonte Wowereit, dass er bis zum Umzug an einen zukünftigen Standort, „helfen will“, dass der Nutzungsvertrag von C/O im bisherigen Ausstellungsquartier Postfuhramt „verlängert wird“.

Die Fotogalerie hatte am Sonntag mitgeteilt, dass sie in den Monbijoupark gegenüber der Museumsinsel umziehen möchte, da dort eine Standortentwicklung möglich wäre (taz berichtete). Der Architekt und C/O-Berlin-Mitbegründer Ingo Pott legte einen Entwurf für das neue Quartier vor: einen lichten Glasriegel, der sich über die ehemaligen Ateliers der Kunsthochschule Weißensee und eine alten Bunkeranlage erhebt. Teile der Altbauten sollten in das Ausstellungsprojekt einbezogen werden, sagte Pott. Der 5 Millionen Euro teure Bau soll 2012 fertig sein. C/O Berlin war im Frühjahr vom neuen Eigentümer gekündigt worden. Sie muss 2011 die Räume im Postfuhramt verlassen.

Wowereit wies darauf hin, dass die Fläche auf dem Monbijoupark nur „unter großen Schwierigkeiten“ zu entwickeln sei. Man müsse aber versuchen, diese mit dem Bezirk Mitte auszuräumen.

Zwar hat sich Mittes Baustadtrat Ephrarim Gothe (SPD) positiv zu dem Projekt geäußert. Zudem gehören die Flächen dem Bezirk, die Bunker- und Atelieranlagen werden nicht mehr genutzt. Eine hohe Hürde jedoch bildet der bestehende Bebauungsplan (B-Plan), der den Abriss der Altbauten und die Erweiterung des Monbijouparks dort vorsieht. Der B-Plan kann nur von der BVV Mitte geändert werden. In ersten Reaktionen äußerten sich Experten skeptisch, ob die Fraktionen dem zustimmen würden.

ROLF LAUTENSCHLÄGER