Gesundheitsreform erschreckt Krankenhäuser

RÖSLER-REZEPT Pläne der Bundesregierung lassen Schleswig-Holsteins Kliniken den Ruin fürchten

„Was die Koalition den Krankenhäusern abverlangt, ist hart und deprimierend“

Bernd Krämer, KGSH

Die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein befürchten durch die geplante Gesundheitsreform eine dramatische Verschlechterung ihrer ohnehin schon angespannten wirtschaftlichen Situation. Das neue Gesetz werde die Kliniken im Land Millionen Euro kosten, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH), Bernd Krämer, am Dienstag in Kiel. „Was die Koalition den Krankenhäusern abverlangt, ist hart und deprimierend.“

Rund 1.000 Beschäftigte an verschiedenen Kliniken im Land haben am Mittag in „Aktiven Mittagspausen“ gegen die Pläne der Bundesregierung protestiert. Unterstützung erhielten sie vom Kieler Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). „Ich habe absolutes Verständnis für die Proteste“, sagte der Minister. Er habe am Dienstag mehrere Anträge in den Bundesrat eingebracht, um den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein zu helfen.

2011 werden den gut 80 Kliniken im Land mit ihren rund 33.000 Mitarbeitern nach Angaben der KGSH etwa 35 bis 40 Millionen Euro fehlen. Die Kliniken hätten darauf vertraut, dass die Deckelung ihrer Budgets beendet werde, wie es die vorige Bundesregierung beschlossen habe, sagte Krämer. Dies sei nun jedoch zurückgedreht worden. Er kritisierte zudem, dass auf bundeseinheitliche Basisfallwerte verzichtet werden soll. Dies sei bitter für die Krankenhäuser im Norden.  (dpa)