GEHT’S NOCH
: Cannabis-Steuer

Kiffen legalisieren? Nie und nimmer! Ach, das bringt Kohle ein? Na gut, lass mich auch mal ziehen

Sieh an! Nun lässt sich mit den Kiffern also plötzlich Geld verdienen. Seit Beginn des Jahres dürfen die Menschen im US-Bundesstaat Colorado legal Cannabis kaufen. Und was passiert? Sie tun es kräftig – und die Steuereinnahmen schnellen in die Höhe. Allein im Januar hat der Staat durch Drogengeschäfte rund 2 Millionen US-Dollar – umgerechnet 1,4 Millionen Euro – an Steuergeldern kassiert. Wer in Colorado in einem der mittlerweile 160 lizensierten Geschäfte Gras kauft, muss auf jedes Knöspchen 12,9 Prozent Umsatzsteuer an den Fiskus abdrücken. Die Coffeeshopbetreiber legen noch mal 15 Prozent Gewerbesteuer oben drauf.

Und weil das alles so schön ist, sollen die ersten 40 Millionen Dollar aus der Gewerbesteuer nun für den Bau und die Instandhaltung von Schulgebäuden verwendet werden. So haben es die Bürger von Colorado bestimmt, als sie für die Legalisierung votierten. Man möchte heulen ob dieser schönen Welt.

Bis einem einfällt, dass das eigentlich nichts Neues ist, dass sich mit dem Verkauf von Drogen eine Menge Asche machen lässt. Warum gäbe es sonst die ganzen Dealer? Und deren Zwischenhändler? Und die Schmuggler? Und die Drogenbosse, die man aus dem Fernsehen kennt? Ja, richtig! Die mit dem dicken Auto und der dünnen Freundin.

Sehr viel früher als staatliche Institutionen haben sie erkannt: Der Mensch will sich berauschen, das liegt in seiner Natur, er ist bereit, dafür zu zahlen. Und mit diesem Geld kann man Gutes tun, auch wenn einem dieses „Gute“ womöglich selbst am nächsten liegt.

Aber Moment mal! Waren Drogen nicht eigentlich böse? Sollte man vom Kiffen nicht die Finger lassen, weil … Ja, warum noch mal? All das wird bald vergessen sein, wenn sich in der Politik herumgesprochen hat, wie viele Schulen man mit den legal verkauften Tüten errichten kann. „Cannabis wird zum Geheimtipp für Investoren“, lautet jüngst die Schlagzeile auf einem deutschen Portal für Wirtschaftsnachrichten. Und wieder mal, es ist zum Kotzen, hängt alles nur am Geld. MAHA