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: Aldi ohne Genreis

Discounter nimmt fragliche Ware aus dem Angebot. Mehrere Unternehmen kündigen Untersuchungen an

HAMBURG/ESSEN dpa/ap ■ Drei Wochen nach ersten Hinweisen auf gentechnisch verunreinigten Reis hat der Discounter Aldi die fragliche Ware aus den Regalen genommen. Das Produkt „Bon-Ri“ soll erneut untersucht werden, wie eine Sprecherin von Aldi Nord gestern sagte. Kunden könnten den Reis auch zurückgeben und erhielten das Geld zurück.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fand in dieser Ware nach eigenen Angaben den nicht zugelassenen, gentechnisch veränderten Reis LL601. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht bislang keine Gesundheitsgefahr für Verbraucher, verweist dazu allerdings auf Einschätzungen von US-Behörden. „Wir können keine eigene Risikoabschätzung angeben, weil die Reissorte nicht zugelassen ist“, hieß es.

Nach Angaben aus Brüssel wurden inzwischen auch in Frankreich und Schweden in Reisproben Spuren von LL601 entdeckt. Am Montag hatte die EU-Kommission mitgeteilt, dass mehr als jede fünfte Probe Langkornreis in Europa den nicht zugelassenen Reis LL601 enthält. Die Industrie habe in 33 von 162 Proben die aus den USA stammende Sorte gefunden.

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels äußerte sich zurückhaltend. Die Aldi-Entscheidung, das Produkt aus den Regalen zu nehmen, heiße nicht, dass dies auch gerechtfertigt sei. Metro und Edeka nehmen die Vorwürfe gegen Aldi zum Anlass für interne Überprüfungen. Der Lebensmittelhändler Rewe betonte, er beziehe für seine Eigenmarken keinen Reis von dem Aldi-Lieferanten. Der Einsatz gentechnisch veränderter Produkte in den Rewe-Eigenmarken sei auch grundsätzlich untersagt.

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