Undurchsichtige Hoffenheimer

Eigentlich befinden sie sich in der Zone der großen Langeweile. Die Hoffenheimer haben weder mit dem Abstieg noch mit den lukrativen Plätzen im oberen Tabellendrittel etwas zu tun. Und dennoch verbreitet das Team von Markus Gisdol derzeit so viel Esprit in der Liga wie kein anderes. Auch die Partie gegen Mainz 05 war ein Erlebnis der besonderen Art. Die Beteiligten hatten Mühe, es nur mit Hilfe des Verstands zu erfassen. Gisdol sagte: „Ich kann es ihnen heute nicht erklären, warum wir das Spiel hergegeben haben.“ Und auch sein Mainzer Kollege Thomas Tuchel offenbarte: „Ich weiß nicht, ob ich es analysieren kann, ich kann’s nacherzählen.“ Durch die Treffer von Eugen Polanski (49.) und Roberto Firmino (52.) waren die Gastgeber in Führung gegangen. Und angesichts ihres furiosen temporeichen Auftritts hätte der Vorsprung zu diesem Zeitpunkt deutlich komfortabler ausfallen müssen. Doch nachdem Erik Maxim Choupo-Moting und Benedikt Saller etwas überraschend und glücklich die Partie ausglichen, verloren die Hoffenheimer völlig die Orientierung. Shinji Okazaki drehte mit seinen beiden Treffern (75., 90.) letztlich die Partie zugunsten der Gäste.