Missbrauchsverdacht im Kinderhort

Der Mann der Leiterin einer Elmshorner Kita soll vier Mädchen über Monate sexuell belästigt haben

Das Städtchen Elmshorn bei Hamburg beschäftigt ein Fall des Verdachts auf sexuellem Missbrauch. Dem Ehemann der Leiterin eines DRK-Kinderhorts wird vorgeworfen, über Monate hinweg vier Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren „unsittlich berührt“ zu haben, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe, Carsten Ohlrogge, berichtet. In einem Fall soll er vor einem Kind onaniert haben haben. Der 59-Jährige soll sich Eltern gegenüber als Hausmeister ausgegeben haben.

Die Leiterin des Hortes, in dem 33 Schulkinder von Schulschluss bis 17 Uhr von vier Kräften betreut werden, ist seit Juli gekündigt. Ihr Mann liegt nach Berichten der Elmshorner Nachrichten derzeit mit Gürtelrose im Krankenhaus. Eine Grundlage für einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten gebe es nicht, sagt Ohlrogge. Derzeit bestehe weder Wiederholungs- noch Verdunklungsgefahr. Und allein durch Fluchtgefahr sei ein Haftbefehl bei dem zu erwartenden Strafmaß nicht zu begründen. Laut Paragraph 176 des Strafgesetzbuches wird, wer sexuelle Handlungen an Kindern vornimmt, mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.

Irritierend sind die Umstände, unter denen der Fall bekannt wurde. Erste Hinweise auf die Taten hat es nach Aussage von Eltern bereits Ende 2005 gegeben. Doch habe die Heimleitung seinerzeit nicht reagiert, hieß es in den Elmshorner Nachrichten. Schließlich waren es Mitarbeiter einer im Nebengebäude untergebrachten Behindertenhilfsorganisation, die beobachteten, wie der Mann mit den Mädchen zusammen war. Sie informierten die Heimaufsicht und das DRK. „Die Schilderungen über die Vorwürfe waren so authentisch, dass wir zusammen mit dem DRK Strafanzeige gestellt haben“, so der Sprecher des Kreises Pinneberg, Andreas Köhler.

Das Gericht wird nun klären müssen, was an den Vorwürfen dran ist und ob nicht auch den anderen drei Mitarbeitern des Horts etwas aufgefallen war. kaj