Anders schön

KINDERFILME Zum achten Mal findet bis zum 9. Oktober das Michel Kinder- und Jugendfilmfest statt

Nicht nur ihre krausen Haare, ihre Zahnspange und ihre eigenwillige Brille machen die 14-jährige Spork zum Lieblings-Mobbing-Ziel der regierenden High-School-Königin Betsy Byotch und ihrer Adjutantin Loosie Goosie. Zur absoluten Außenseiterin ist der schüchterne Teenager vor allem gestempelt, weil allgemein bekannt ist, dass sie als „Hybrid“ geboren wurde – zweigeschlechtlich. Und ob sie nun ein Mädchen oder doch ein Junge ist, weiß Spork selbst nicht so genau.

Ihre Trailer-Park-Familie, allen voran ihr gemeiner Bruder Spit, ist leider keine große Hilfe im Kampf um die ersehnte Anerkennung, und auch die übergewichtige Chunk – gespielt von einem männlichen Schauspieler – weiß nur einen Rat: einfach an was Schönes denken, wenn was Schlechtes passiert.

Die einzigen Freunde, die ihr bleiben: ihr toter, ausgestopfter Hund Buster und ihre beste Freundin und Nachbarin, die coole Tootsie Roll. Von der lernt Spork schließlich all die skandalösen Tanzschritte und schrillen Klamotten kennen, mit der sie den Schulwettbewerb gewinnen will. Und plötzlich zeigt ihr sogar Charlie, der sie vorher nur gehänselt hat, seine Justin-Timberlake-Videosammlung. Und einen Kuss bekommt sie auch – und merkt, wie schön es sein kann, anders zu sein.

Zu sehen ist JB Ghuman Jr.s kunterbunte halbbiografische Coming-of-Age-Dramödie mit viel 80er-Pop und frühem Hip-Hop beim Michel Kinder- und Jugendfilmfest, das zum achten Mal im Rahmen des Filmfests im Cinemaxx am Dammtor gefeiert wird. Zu sehen sind dort bis nächsten Samstag insgesamt zehn Filme für Menschen zwischen 6 und 16, außerdem werden zwei neue Folgen der ARD-Serie „Die Pfefferkörner“ präsentiert. Und jede Menge Regisseure, Darsteller und Produzenten sind auch zu Gast.ROBERT MATTHIES

■ bis Sa, 9. 10., Cinemaxx Dammtor, www.michel-kinderfilmfest.de