KUNSTRÄUME

Lena Oehmsen – Was mir bleibt: An Familienfotos, Souvenirs, alten Eintrittskarten und aufbewahrten Fundstücke hängen Erinnerungen, in diesem Fall die dreier Frauen, der Großmutter/Mutter, der Tante/Tochter und der Enkelin/Nichte. Die Künstlerin dokumentiert in ihrem Fotoprojekt diese nur für wenige sichtbaren Bedeutungen. Sie vermischt sie mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen und öffnet sie in Unschärfe, Beiläufigkeit und unbestimmtem Blickwinkel für die Vorstellungen der BetrachterInnen. nachtspeicher23 e. V., Lindenstr. 23, Sa + So 15 – 18 Uhr. Bis 3. Oktober 2010 mit Finissage ab 15 Uhr. www.nachtspeicher23.de Wie komisch ist die moderne Kunst?: Der 60-jährige Walter Grasskamp ist Kritiker und Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste in München. Heute hält er am späten Nachmittag einen Vortrag mit Diapositiven zur Konjunkturgeschichte des Kunstwitzes. Der Anlass ist das Erscheinen seiner neuen Essay-Sammlung: „Ein Urlaubstag im Kunstbetrieb. Bilder und Nachbilder“. Heute, Sa, 2. 10., 17 Uhr, High Tea des Philo Fine Arts Verlages im Kunstverein Harburger Bahnhof, Fernbahnhof Harburg (über Gleis 3 + 4), Hannoversche Straße 85, www.kvhbf.de Hauskollektiv: Die leer stehende Villa in der Bismarckstraße nutzt eine Gruppe von 38 Künstlerinnen und Künstlern, um eine Woche lang ihre Arbeiten zu zeigen, darunter Michael Conrads, Carola Ernst, Andrew Gilbert, Thilo Heinzmann, Dennis Loesch, Stefan Pfeiffer, Peymann Rahimi, Markus Selg, Tillmann Terbuyken und Thomas Zipp. Es ist eine Art Vorspiel zu der Eröffnung einer neuen Galerie in der Innenstadt im November. Bismarckstraße 121, 17 – 20 Uhr, bis 8. Oktober. Finissage Samstag, 9. Oktober, ab 18 Uhr Floating Volume No. 1: Im Künstleraustausch zwischen Istanbul und Hamburg suchen die Kuratoren Emine Sahinaz Akalin, Nancy Atakan und Erich Pick die Erzählungen und Visionen, die in den Städten stecken. In zwei Teilen finden, analysieren und projizieren in ihrer je eigenen Weise 21 Künstlerinnen und Künstler Utopien und Dystopien der vorgefundenen Orte – erst in Hamburg, dann im November in Istanbul. Frise e.V., Arnoldstraße26 – 30. Bis 14. Oktober. www.frise.de Philipp Ackermann und Christoph Wüstenhagen – Der Wahrheit ins Auge fassen: Wenn Schüler des Hamburger Kunstprofessors Werner Büttner tätig werden, geht es zumeist ironisch zu. Der Titel verspricht jedenfalls verletzende Blickpunkte. Eröffnung: Do, 6. 10., 19 Uhr, Galerie Hafenrand, Lange Reihe 88, Mi – Sa 13 – 19 Uhr. Bis 6. November. www.hafenrand.com Michael Deistler: Krise ist das nicht gerade: In Hamburg eröffnet dieses Jahr bereits die dritte neue Galerie. Doch diesmal ist es etwas mysteriös, denn der eigentlich nicht fremde Name Dorothea Schlueter ist der Szene unbekannt. Es scheint, er stammt aus dem familiären Umkreis der Betreiber, die bisher recht erfolgreich für den Off-Ort „Trottoir“ in St. Pauli verantwortlich waren und nun etwas kommerzieller werden wollen. Den Anfang macht man mit den seit Jahrzehnten akkumulierten seriell-ornamentalen Kugelschreiber-Zeichnungen des Hamburgers Michael Deistler. Doch schon die nächste Ausstellung im November widmet sich mit komplizierten Medienmanipulationen einer höchst spitzfindigen Kritik am System Kunst. Dorothea Schlüter Galerie, Nobistor 36, 22767 Hamburg, Mi – Sa 14 – 18 Uhr. Bis 30. Oktober. www.dorotheaschlueter.com HAJO SCHIFF