Drei starke Gründe

FEIER Marie NDiaye erhält den Internationalen Literaturpreis 2010

Bei Buchpreisen kann man etwas durcheinanderkommen; es gibt schließlich eine ganze Reihe von ihnen. Merken sollte man sich dieser Tage zwei von ihnen, die aber allein schon durch ihren Namen gut auseinanderzuhalten sind: Am kommenden Montag wird der Deutsche Buchpreis verliehen, da wird es halt um deutschsprachige Romane gehen. Und diese Woche wurde im Berliner Haus der Kulturen der Welt der Internationale Buchpreis verliehen. In ihm geht es um internationale Literatur, vornehmlich, so heißt es in den Satzungen, „vornehmlich aus den Ländern Afrikas, Asiens, Mittel- und Südamerikas, die sich zwischen den Welten und Literaturen der globalisierten Welt bewegen“. Mindestens zwei Sachen sind schön an diesem Preis. Erstens sein erfrischend hohes Preisgeld von 25.000 Euro, damit kann der Preisträger dann ja schon etwas anfangen. Zweitens, dass der Übersetzer, die Übersetzerin des jeweiligen Werkes gleich mit ausgezeichnet wird und dann immerhin auch 10.000 Euro mit nach Hause nehmen kann. Ohne ÜbersetzerInnen geht es halt nicht.

Drittens ist schön, dass man würdige Preisträgerinnen gefunden hat: die französischstämmige und in Berlin lebende Schriftstellerin Marie NDiaye und ihre berlinstämmige Übersetzerin Claudia Kalscheuer. Ihr Roman „Drei starke Frauen“ (Suhrkamp Verlag, eine ausführliche Besprechung gab es in der taz vom 14. 7.) gehört wirklich zu den Büchern dieses Jahres, die man gelesen haben sollte, deutsche oder internationale Literatur nun hin oder her. drk Foto: Verlag