Chronik eines Protests

KAMPF Seit anderthalb Jahren schon streiten die Flüchtlinge vom Oranienplatz für ihre Anliegen

Etwa 20 Flüchtlinge hatten den 500 km langen Protestmarsch zu Fuß zurückgelegt

8. September 2012: Vom bayerischen Würzburg aus beginnt ein Protestmarsch von Flüchtlingen nach Berlin.

5. Oktober 2012: Der Protestmarsch erreicht sein Ziel Berlin. Rund hundert Menschen beteiligten sich an der Aktion, etwa 20 hatten die gesamte 500 Kilometer lange Strecke von Würzburg aus zu Fuß zurückgelegt. Die Flüchtlinge schlagen am Kreuzberger Oranienplatz ein Protestcamp auf.

14. Oktober 2012: Die Flüchtlinge ziehen in einer Demonstration zum Deutschen Bundestag.

24. Oktober 2012: Mehrere Flüchtlinge halten am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor eine Mahnwache ab und treten in den Hungerstreik.

2. November 2012: Die Flüchtlinge beenden ihren Hungerstreik, wollen jedoch weiter am Brandenburger Tor für ihre Forderungen demonstrieren.

16. November 2012: Erneuter Hungerstreik am Brandenburger Tor in Berlin.

8. Dezember 2012: Mehrere Flüchtlinge besetzen im Berliner Stadtteil Kreuzberg ein leerstehendes Schulgebäude.

28. Februar 2013: Die Flüchtlinge starten eine dreiwöchige Bustour durch Deutschland, um für ihre Anliegen zu werben. Unter anderem stehen Halle, Leipzig, München, Passau und Augsburg auf dem Tourplan.

17. Juni 2013: Wegen einer Messerattacke auf einen Flüchtling stürmen 250 Polizisten das Protestcamp am Oranienplatz.

10. Oktober 2013: Eine Gruppe von 25 Flüchtlingen tritt in einen Hunger- und Durststreik vor dem Brandenburger Tor.

20. Oktober 2013: Der Hunger- und Durststreik wird beendet. Die Flüchtlinge kommen zunächst in einem Gebäude der evangelischen Heilig-Kreuz-Passions-Gemeinde im Stadtteil Kreuzberg unter.

25. November 2013: Rund 120 Flüchtlinge vom Protestlager auf dem Oranienplatz kommen während der Kältesaison bis Ende März 2014 in einem Caritas-Heim in Berlin-Wedding unter. Ein zeitgleich geplanter Abbau der Zelte auf dem Oranienplatz unter Mithilfe der Polizei scheitert nach einer Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmern.

6. Januar 2014: Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hält Innensenator Frank Henkel (CDU) davon ab, eine Räumung des Oranienplatzes durchzusetzen. Henkel hatte zuvor ein entsprechendes Ultimatum gestellt. Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) nimmt Verhandlungen mit Vertretern der Flüchtlinge über eine freiwillige Räumung des Oranienplatzes auf. (epd)