„Der letzte normale Rest“

Bürgerbegehren gegen Abriss der Elbtreppe

■ wohnt seit 1994 in einem der Elbtreppen-Häuser und hat die Initiative „Rettet die Elbtreppe“ mitbegründet.Foto: privat

taz: Herr Schnorr, 26 Menschen wohnen in den Elbtreppen-Häusern und Sie haben 10.000 Unterschriften für deren Erhalt gesammelt. Wieso ist die Unterstützung so groß?

Karsten Schnoor: Der kulturhistorische Wert der Häuser wird größer eingeschätzt, als wir glaubten. Sonst hätten wir binnen sechs Wochen nicht so viele Unterschriften bekommen.

Geht es denn nur um den ideellen Wert der Häuser?

Die große Unterstützung spiegelt auch die Stimmung in Altona wieder. Hier stößt die Abrisspolitik des Senats großen Widerstand. Außerdem sind das Gebäudeensemble und wir Bewohner der letzte normale Rest hier.

Die Saga als Eigentümerin will vier der sechs Häuser abreißen lassen. Eine Begründung: Einsturzgefahr!

Das ist wirklich witzig. Das hat die Saga schon vor fünf Jahren behauptet, als mit der Perlenkette der Aufwertungsprozess begann. Und obwohl wir alle akut gefährdet sein sollen, führt sie die dringend notwendige Sanierung nicht durch und kassiert trotzdem Miete von uns.

Ihnen und Ihrer Initiative wird vorgeworfen, Wohnungsbau zu verhindern.

Unsere Antwort ist klar: Die Saga verhält sich wie ein spekulativer Investor und nicht wie eine Wohnungsbaugenossenschaft. Acht Wohnungen stehen seit Jahren leer, weil die Saga Sanierung verhindert. So ein Verhalten darf nicht belohnt werden.INTERVIEW: ILK

Übergabe der Unterschriften durch die Initiative „Rettet die Elbtreppe“: 10.15 Uhr, Bezirksamt Altona