Eine Minute für das Klima

ENERGIE In fünf Ländern demonstrieren 4.000 Beschäftigte für den Ausbau der Windkraft

„Der Wind weht dort fast 365 Tage im Jahr“

Der Schweriner Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) über Stromgewinnung auf See

Rund 4.000 Beschäftigte der Windenergiebranche in Norddeutschland haben gestern für den weiteren Ausbau der Windkraft demonstriert. Sie folgten einem Aufruf der IG Metall Küste und des Bundesverbandes Windenergie (BWE). In rund 50 Betrieben in den fünf Küstenländern zogen Mitarbeiter gegen Mittag für eine „Warnminute“ und kurze Kundgebungen vor Werkshallen und Verwaltungsgebäude.

Man wolle ein Warnsignal an die Bundesregierung nach Berlin senden, hieß es. Die Windbranche hält zwar auch eine Anpassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für notwendig, um etwa zu hohe Förderungen abzubauen und den Anstieg der Stromkosten zu dämpfen. Doch dürfe die Gesetzesreform den Ausbau der Windenergie an Land und auf See nicht abwürgen.

Nach den bislang bekannten Plänen soll der Neubau von Windkraftanlagen gedeckelt werden. Zudem drohen Einschränkungen für den Bau von Bürgerwindparks. Gerade durch diese verstärkte Beteiligung von Bürgern und Kommunen aber will beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern die Akzeptanz für die Ökostrom-Produktion erhöhen.

Der Windkraft komme bei der Energiewende eine Schlüsselrolle zu. Windparks an Land produzierten den billigsten Ökostrom, für die Bereitstellung großer Strommengen seien aber auch Windparks vor der Nord- und Ostseeküste unverzichtbar. „Der Wind weht dort fast 365 Tage im Jahr. Dort können verlässlich die großen Strommengen produziert werden, die ein Industrieland wie Deutschland braucht“, sagte der Schweriner Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD).

Die Windkraft ist im Norden ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Von bundesweit rund 120.000 Beschäftigten der Branche arbeiten rund zwei Drittel in Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.  (dpa)