sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

JÖRG SUNDERMEIER

Am Freitag wird im Haus der Demokratie (Greifswalder Straße 4, 19.30 Uhr) über die Krim und über die aktuelle Situation im Rest der Ukraine gesprochen: Die in Moskau ansässige Journalistin Ute Weinmann und Oleg, ein Aktivist aus Kiew, werden schildern, wie die Stimmung vor Ort ist und wie sich die Dinge in der Ukraine entwickeln. Es geht aber auch darum, dass angesichts der aktuellen Diskussion um die Faschisten in der derzeitigen ukrainischen Übergangsregierung die Beteiligung von emanzipatorischen Linken und Antifaschist*innen an den Protesten in der Ukraine in den Hintergrund gerückt ist. Und es ist beileibe nicht so, dass nur Faschisten und Exboxer den Halbdiktator Janukowitsch stürzen wollten, das sollten sich alle plötzlichen Russland-Fans bitte auch klarmachen – so sie sich nicht eh aus Sowjetnostalgie Väterchen Putin unterwerfen.

Am Sonntag wird im Projektraum H48 (Hermannstraße 48, 16 Uhr) das Buch „Fantifa – Feministische Perspektiven antifaschistischer Politik“ von den Herausgeber_innen vorgestellt. Es geht darin um eine aus der Kritik am antifaschistisch-soldatischen Heldenkult und Sexismus innerhalb der Antifa heraus entstandene feministische Selbstorganisation von Frauen in den 1990er Jahren, die bis heute in der Linken nachwirkt.

Am Montag wird in der Tristeza (Pannierstraße 5, 19 Uhr) über „Frauenlohn“ gesprochen. Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen sind ja bis heute deutlich zu erkennen, die Anzahl von Frauen in Firmenvorständen ist hierzulande – in Relation – geringer als in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die für ihre feministische Politik nicht eben bekannt sind. Die Gruppe Jimmy Boyle will die Hintergründe dieser Diskriminierung beleuchten.

Am Mittwoch schließlich wird im Buchladen Schwarze Risse (Gneisenaustraße 2a, 19.30 Uhr) über „Das Kreuz mit der Schule“ informiert, und man sollte sich aufgrund des allzu billigen Wortspiel-Titels nicht täuschen lassen. Carsten Frerk, der gerade das Buch „Violettbuch Kirchenfinanzen – Wie der Staat die Kirchen finanziert“ veröffentlicht hat, wird über den Einfluss der Kirchen in der Bildungsarbeit sprechen, der ja immens ist, weil die Kirchen gerade dort versuchen, ihre Schäfchen für immer an sich zu ketten und neue Seelen zu fischen. Er wird dabei besonderes Augenmerk auf die Verhältnisse in Berlin legen. Wir können uns ja noch alle an den mit viel Geld geführten Glaubenskampf um den Schul-Religionsunterricht erinnern.

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