galerienspiegel
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Spiralen der Erinnerung: Als Gegenüberstellung zweier Generationen – jener der 70er und 80er sowie der heute jungen Künstler – versteht sich die Schau „Spiralen der Erinnerung“, deren Titel treffend programmatisch ist. Denn im Grunde offenbart die Schau die Wiederkehr, vielleicht auch die Zähigkeit von Themen, an deren Relevanz für die öffentliche Diskussion sich nichts geändert hat: Die Transformation von Alltags- und Medienwelt in den Kunstkontext sowie die Frage nach dem Stellenwert von Popkultur und Autobiographischem sind Themen der Ausstellung, die Werke unter anderem von Jack Goldstein, Jan Timme, Eleonor Antin und Cady Noland präsentiert.

16.9.–12.11., Kunstverein, Klosterwall. Di–So 11–18, Do 11–21 Uhr.

Kollektives Schiffspostkartenmuseum: E– Dorothee Bouchard: Ob sie alle 1.000 ihrer Sammlung zeigt, weiß man nicht, aber größere Mengen präsentiert die aktuelle Schau in jedem Fall: Seit den Siebzigern sammelt die Künstlerin Schiffspostkarten aus aller Welt. Den Beginn der Aktion markiert eine 1978 gefertigte Radierung für den Düsseldorfer Kunstverein in Form eines Briefkastens. Beigefügt war eine Schiffspostkarte, verbunden mit der Bitte der Künstlerin, ihr im Tausch eine andere Schiffspostkarte zuzusenden. Und die Post kam – und kommt bis heute. Als Work in Progress versteht die 1937 in Hamburg geborene Künstlerin ihr Projekt, die sie niemals wirklich abschließen wird. Abgerundet wird die Hamburger Ausstellung durch Skulpturen, Objekte und Zeichnungen.

21.9.–5.11., Museum für Kommunikation, Gorch-Fock-Wall 1; Di–So 9–17 Uhr

Von Gespenst der Nützlichkeit – Sylvie Réno, Bettina Sefkow, Llaura I. Sünner: Dem Alltag entstammen die Gegenstände, die die Hamburgerin Bettina Sefkow ins Visier nimmt. Und stünden sie nicht auf Sockeln, hätten sie keine Bedeutung. Das „Sockelphänomen“ untersucht die Künstlerin in ihren Texten, Bildern und Objekten, wohingegen die Marseiller Künstlerin Sylvie Réno Alltagsgegenstände aus Karton nachbildet – im Maßstab eins zu eins. Einen Bagger und eine Reihe Kalaschnikows waren von ihr in den vergangenen Jahren bereits in Hamburg zu sehen. Laura I. Sünner wiederum baut Alltägliches Nach aus Filz. Aus künstlichem außerdem. Nicht einmal mehr das gute alte Gekungel ist mehr echt.

Eröffnung: Fr, 22.9., 19 Uhr, FRISE, Arnoldstraße 26; Fr–So 16–18 Uhr; bis 8.10.

The real toy story – Michael Wolf: 20.000 Spielzeuge, vermengt mit Fotos, hat der seit vielen Jahren in China tätige Fotograf, der 2005 den World Press Photo Award bekam, zusammengestellt. Die Bedingungen und Ergebnisse industrieller Produktion interessieren den Fotografen – und der Weg globaler Warenströme: Auf kalifornischen Flohmärkten hat Wolf die hier präsentierten Spielzeuge erworben. Die Fotos von Fabrikarbeiterinnen, fast nonchalant dazugelegt, hat er selbst gefertigt.

22.9.–26.11., Museum der Arbeit, Wiesendamm 3; Mo 13–21, Di–S 10–17, So 10–18 Uhr PS