In Sarmatien ist Volker Koepp unterwegs. Der Name stammt aus der Antike und beschrieb nie eine staatliche Einheit, sondern eine Region, die immer schon Grenzland zwischen Europa und Asien war. Von der Ostsee ans Schwarze Meer, von der Weichsel bis an die Wolga reicht Sarmatien und umfasst Gebiete, die heute zu Litauen, Polen, Moldawien, Russland und der Ukraine gehören. Auf der Reise, die Koepps Film unternimmt, überlagern sich die politische, die historische und die Landschaftsgeografie. Und es fehlt dabei nicht an den atemberaubenden, leise bewegten Tableaus von Flüssen, Himmel und Hügeln, für die Kameramann Thomas Plenert schon lange berühmt ist. Das ist die Weite: die Schönheit des Landes, Johannes Bobrowskis sarmatische Poesie, der Raum, der von dem, was sich in ihm ereignet hat, schweigt. Da ist aber auch die Enge: das autoritäre Regime in der Ukraine, die mangelnde Aussicht auf bessere Zukunft, die Armut der Menschen, die ihre Heimat verlassen, um nicht zu verhungern. „In Sarmatien“ verschränkt die Landschaften mit ihrer Gegenwart und der großen und der individuellen Geschichte. Eiszeit, FSK, Hackesche Höfe, Krokodil, Tilsiter