Briten liegen in der EU fair vorne

Schlürfte man ihn früher vor allem in Londoner Künstlervierteln, gilt er heute auch in den Finanzkreisen der Metropole als chic: Kaffee, fair gehandelt. Jedes fünfte Kännchen, so Statistiken, wird in der britischen Hauptstadt inzwischen aus Fair-Trade-Bohnen aufgebrüht. „Großbritannien ist vermutlich der am schnellsten wachsende Fair-Handels-Markt der Welt“, beobachtet die Organisation FLO, die international Standards für fairen Handel setzt. Von Nüssen und Mangoeis bis hin zu Rosen und Turnschuhen können die Briten heute über 1.100 Erzeugnisse mit einem Gütesiegel für fairen Handel erwerben. Europaweit sieht die Situation unterschiedlich aus. In Deutschland erreichten die Umsätze 2005 mit 130 Millionen Euro noch immerhin die Hälfte des britischen Niveaus, auch Italien und Belgien legen zu. In Griechenland gibt es dagegen erst einen einzigen Eine-Welt-Laden. Auch in Ungarn, Slowenien und den baltischen Staaten ist das Konzept kaum bekannt.