„Estonia“: neue Untersuchung

STOCKHOLM dpa ■ Zwölf Jahre nach dem Untergang der Ostseefähre „Estonia“ mit 852 Toten hat Schwedens Justizkanzler Göran Lambertz eine Untersuchung über mögliche Vertuschungsversuche durch die Stockholmer Regierung in Gang gesetzt. Lambertz, der als oberstes Kontrollorgan für alle Behörden in Schweden fungiert, begründete seinen Schritt mit neuen Berichten, wonach mit Wissen der Regierung kurz nach der Schiffskatastrophe am 28. September 1994 Taucher das Wrack untersucht hätten. Der Grünen-Parlamentarier Lars Ångström hatte in der Zeitung Dagens Nyheter über derartige Tauchunternehmen detailliert berichtet. Hintergrund sei der ebenfalls lange Zeit verschwiegene Transport von geheimem Militärmaterial bei der Unglücksfahrt von Tallinn nach Stockholm. Lambertz erklärte, die Angabe seien so präzise, dass man ihnen nachgehen müsse.