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Atommüll erquängelt

Zwischenlager will Antrag für neuen Strahlungsmüll stellen. Transporte sind längst beschlossen

DÜSSELDORF taz/dpa ■ Das Brennelemente-Zwischenlager Ahaus (BZA) will in Zukunft außer hochradioaktivem Atommüll auch schwach- und mittelradioaktive Abfälle lagern. Laut Sprecher Michael Ziegler will das BZA dafür einen Antrag beim Bundesamt für Strahlenschutz und der Bezirksregierung Münster stellen. Einen Zeitpunkt für den Antrag wollte Ziegler nicht nennen. Atomkraftgegner sehen durch die Ankündigung die fehlende Notwendigkeit für das Zwischenlager bestätigt: „Das BZA bemüht sich selbst, Kunden zu gewinnen. Das zeigt, dass der Standort völlig aus dem Geschäft raus ist“, sagte Felix Ruwe, Sprecher der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.

Das Zwischenlager nahe der Niederländischen Grenze ist heute nur zu rund zehn Prozent ausgelastet: „Die Halle ist weitgehend leer“, sagte Ziegler. Der Grund dafür seien neue Zwischenlager in der Nähe von Atomkraftwerken. Ruwe kritisierte, dass mit einer Genehmigung auch die Zahl der Atommüll-Transporte wieder steigen würde, und forderte: „Die sollten es bei zehn Prozent belassen und schnell ein Endlager für das Material finden.“

Während die Genehmigung für das Lagern neuer Atommüll-Arten noch aussteht, sind entsprechende Lieferungen offenbar schon beschlossen. Im Juli hatte die Niedersächsische Landesregierung nach einer Anfrage der Grünen im Landtag weitere Transporte aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage nach Ahaus angekündigt. Demnach sollen ab 2009 insgesamt 250 Großbehälter mit schwach- und mittelstark radioaktivem Inhalt nach Ahaus geliefert werden (taz berichtete). 2015 sollen weitere 20 Großbehälter mit Strahlungsmaterial mittlerer Belastung folgen. „Die wollen ihr Lager voll bekommen“, vermutet Ruwe. MORITZ SCHRÖDER

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