Im Rausch zum Sieg

Nach dem 5. Spieltag der Handball-Bundesliga ist klar: Gummersbach und Magdeburg sind die Teams der Stunde

LEIPZIG dpa ■ Mit Spielen wie im Rausch haben der VfL Gummersbach und der SC Magdeburg ihre Gegner deklassiert und den Kampf um die Spitzenplätze in der Handball-Bundesliga weiter zugespitzt. Rekordmeister Gummersbach deklassierte am Samstagabend den zuvor ungeschlagenen TV Großwallstadt mit 35:22 und verabschiedete sich als Tabellenführer in die zweiwöchige Länderspiel- und DHB-Pokalpause. Magdeburg demontierte den TBV Lemgo in dessen Lipperlandhalle mit 39:27 und stürzte die zuvor ebenfalls ungeschlagenen Ostwestfalen vom zweiten auf den sechsten Rang. Auch die SG Flensburg-Handewitt kassierte mit dem 30:31 bei der SG Kronau/Östringen die erste Saisonniederlage.

„Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir waren auf ein knallhartes Spiel vorbereitet, ich hatte eigentlich eine Entscheidung in den letzten Sekunden erwartet. Heute ist einfach alles gelungen“, lobte Gummersbachs Trainer Alfred Gislason. Gudjon Valur Sigurdsson (10) und Daniel Narcisse (7) waren neben Torhüter Nandor Fazekas die Sieggaranten vor 2.031 Zuschauern in der Eugen-Haas-Halle. „Wir sind zu einem sogenannten Spitzenspiel gefahren und hatten uns viel vorgenommen. Aber wir haben heute nur eine Spitzenmannschaft gesehen. Der VfL spielte sich in einen Rausch“, anerkannte Großwallstadts Trainer Michael Roth.

Nur drei Tage nach dem überraschenden Punktgewinn bei der SG Flensburg-Handewitt erlebte Lemgo ein Debakel. „Uns ist die Euphorie nach dem Spiel in Flensburg zum Verhängnis geworden“, bekannte Lemgos Manager Fynn Holpert. Vor allem das Magdeburger Polen-Trio Karol Bielecki (8), Bartosz Jurecki (7) und Grzegorz Tkaczyk (6), das am Samstag und Sonntag mit der Nationalmannschaft in zwei Länderspielen der deutschen Auswahl gegenübersteht, war kaum zu bremsen.

„Ich bin selbst überrascht, dass heute alles so gut geklappt hat. Wir sind mit einigem Respekt hierhin gefahren, da wir das Video des TBV in Flensburg gesehen haben“, sagte Bogdan Wenta, Trainer des SC Magdeburg und der polnischen Auswahl in Personalunion. Der starke Nationaltorhüter Johannes Bitter wollte den Erfolg aber nicht überbewerten. „Wir haben voriges Jahr in Flensburg gewonnen und sind auch nur Vierter geworden. Also: Kirche im Dorf lassen“, forderte er.