MAHNWACHE GEGEN STUTTGART 21
: Berliner üben Schwabenstreiche

Wie für ein Gruppenfoto aufgereiht demonstrierten am Mittwochnachmittag rund 30 Menschen vor dem Brandenburger Tor gegen Stuttgart 21. Ihnen gegenüber standen Kamerateams, fotografierende Touristen – und in Sichtweite der Bundestag. Anlass der Mahnwache war die aktuelle Stunde im Bundestag, welche SPD, Linke und Grüne beantragt hatten, um im Parlament über das umstrittene schwäbische Bahnhofsprojekt zu diskutieren.

„Wir sind zwar nicht viele, wir wollen aber ein Zeichen setzen“, sagte Oliver Stoll vom „Berliner Schwabenstreich“. Die hiesige Protestbewegung formiere sich vor allem aus „zugewanderten“ Schwaben, berichtete Lisa Bregitzer, die aus Stuttgart kommt und ein Praktikum im Bundestag macht. Seit den Protesten gegen das brutale Vorgehen der Polizei am vergangenen Freitag vor dem DB-Tower kämen immer mehr gebürtige Berliner dazu, so die 19-Jährige. Rund 80 Leute hätten sich beim letzten „Schwabenstreich“ am Montag zusammengefunden.

Ein Banker gesellte sich zu der Reihe der Protestler. Der Mann war beruflich nach Berlin gekommen – in Stuttgart sei er „Berufsdemonstrant“, sagte er mit einem Lächeln. „Für mich geht es nicht nur um den Bahnhof, sondern um Demokratie und Mitwirkung.“

Am 26. Oktober ist ein Aktionstag mit Gästen aus Stuttgart geplant. Genauere Infos soll es bald unter: schwabenstreichberlin.wordpress.com geben. CTS