Vesper geht zum Sportbund

DÜSSELDORF taz ■ Michael Vesper verlässt die Politik. Der grüne Ex-Landessportminister geht ab Oktober als „Generaldirektor“ zum Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Das DOSB-Präsidium hatte Vesper gestern vormittag auf Vorschlag von Verbandschef Thomas Bach für fünf Jahre gewählt. Er wechsele „die Seite und werde künftig die Interessen des Sports in Deutschland vertreten“, sagte Vesper gestern in Köln. Sein Landtagsmandat will der 54-Jährige „zeitnah“ niederlegen. Als Nachrückerin von der grünen Landesliste steht die Ex-Abgeordnete Edith Müller bereit.

Nach Birgit Fischer (geht zur Barmer Ersatzkasse) und Axel Horstmann (EnBW) ist Vesper der dritte rot-grüne Ex-Minister, der die Politik verlässt. Der aus einem bürgerlichen Elternhaus kommende Vesper studierte Soziologie und war in den 70er Jahren in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. 1979 zog er mit der alternativen „Bunten Liste“ in den Bielefelder Rat ein und war ein Mitbegründer der NRW-Grünen. Nach seiner Zeit als grüner Fraktionsgeschäftsführer im Bundestag schaffte Vesper 1990 mit den Grünen den Einzug in den NRW-Landtag. Mit der Parteilinken Bärbel Höhn bildete der Realpolitiker ein Führungsduo. Nach der Landtagswahl 1995 wechselten beide in die neue rot-grüne Regierung und blieben bis zum Machtverlust 2005 Landesminister. TEI