„Beine wie Wackelpudding“

TREPPEN Die „Bremische“ lässt ihre Mieter um die Wette rennen – so lernt man sich kennen

■ ist Prokurist der Wohnungsbaugesellschaften „Bremische“ und „Beamten-Baugesellschaft“.

taz: Herr Prietz, Sie veranstalten heute einen Hochhauslauf. Fallen bei Ihnen so oft die Fahrstühle aus?

Thorsten Prietz: Nein, Gott sei dank nicht. Uns geht es um das nachbarschaftliche Miteinander. Immerhin haben wir in der Almatastraße 70 Wohneinheiten, in der Hermann-Entholtstraße 105 – da kennen sich die Leute oft kaum.

Jetzt sollen sie sich also beim Rauf- und Runterrennen kennenlernen.

Nur beim Rauflaufen – das sind ja immerhin 14 beziehungsweise 18 Etagen mit jeweils 16 Stufen.

Das Teilnehmeralter ist von acht auf 16 Jahre begrenzt. Was machen die anderen Hausbewohner?

Anfeuern oder Kaffee trinken. Im vergangenen Jahr ist daraus ein sehr nettes Hausfest geworden. Allerdings waren die Kids vor dem Start ausgesprochen nervös – wir hatten gedacht, die würden da viel cooler rangehen. Die schnellste unter den 13-Jährigen im letzten Jahr war Samira. Sie raste in nur etwa vier Minuten die 14 Etagen des Hochhauses in der Hermann-Entholt-Straße hoch. „Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding“, sagte sie hinterher.

Gab es Stürze?

Nein. Sanitäter standen aber bereit. Die Jüngeren laufen übrigens nur das halbe Hochhaus hoch.

War es für Sie auch wichtig, die Energien der Bewohner in sozial verträgliche Bahnen zu lenken? Anders gefragt: Haben Sie Vandalismus-Probleme?

Vergleichsweise wenig. Das hat auch damit zu tun, dass in beiden Häusern Concierges arbeiten.

Uns war einfach aufgefallen, dass bei den sozialen Aktionen, die wir für unsere rund 10.000 bremischen Wohneinheiten veranstalten, die Hochhäuser bislang ein wenig kurz gekommen waren. INTERVIEW: HENNING BLEYL

14 bis 16 Uhr in der Almatastraße 29 in Walle und in der Herman-Entholtstraße 3 (Kattenturm)