Musikalische Austauschbeziehungen in Richtung Osten

heute

Erste Einschränkung: Beim AsianArt Ensemble handelt es sich eben nicht um ein weiteres Folklore-Ensemble, das mit den traditionellen asiatischen Instrumenten traditionelle asiatische Musik spielen möchte, obwohl die schon auch ihren Einfluss hat auf die Musik, die man sich bei dem Berliner Ensemble vorstellt. Das dazu jedoch, erste Erweiterung, mit den traditionellen westlichen Instrumenten antritt. Geige, Bratsche, Cello. Ergibt das Herzstück der westlichen Kammermusik: das Streichquartett. Und dies Verbindung ist das Neue. Der Zielpunkt: die Neue Musik. Und so ist das AsianArt Ensemble tatsächlich ein Labor, das allein schon im Vorhandensein so einer einzigartigen Kombination der Anreiz ist, tatsächlich neue Musik für solche Instrumente zu schreiben, die sonst bis dato kaum beachtet wurden im Betrieb der zeitgenössischen Musik. Gibt ja nur sehr vereinzelt Neue-Musik-Kompositionen für Koto (eine japanische Zither) oder Sheng (die chinesische Mundorgel). Und mit dem AsianArt Ensemble werden es mehr. So ist beim Konzert des Ensembles heute in der Galerie Son in Mitte auch wieder eine Uraufführung dabei, „Approximations“ von Volker Blumenthaler für Daegum (koreanische Flöte) Changgu (eine Trommel), Violine, Viola und Cello. Was nichts nur für exotische Schauwerte ist. Wie gut man auf diesem west-östlichen Divan mit den Ohren sitzt, war schon beim Gründungskonzert des AsianArt Ensembles vergangenes Jahr in der Akademie der Künste zu hören. TM

■ AsianArtEnsemble: Galerie Son, Wallstraße 16. Freitag, 20 Uhr. 10/8 Euro

morgen

Keine Einschränkung. Unter den balkanischen Blaskapellen ist das Boban i Marko Markovic Orkestar unter den Besten, also unbedingt Champions League, und tendenziell immer das Endspiel. Was man nach reihenweise Konzerten des Orchesters in Berlin natürlich längst weiß, und das sogar Menschen, die ansonsten nicht unbedingt gleich auf jede Balkanbeats-Party gehen, sondern lieber anheimelnden Indierock vom Schlag Calexicos hören. Gab es vor zwei Jahren in einem Konzert, Calexico und das Orkestar. Ein Finale, das dann Boban und Marko und die anderen Mannen vom dem Balkantrupp, der eben mehr als nur Hochgeschwindigkeitsblasen kann, doch eher gewonnen haben. Morgen am Samstag spielt er wieder in Berlin, bei der Balkanbeats-Party im Lido. TM

■ Boban i Marko Markovic Orkestar: Lido, Cuvrystr. 7. Samstag, 22 Uhr. 15 Euro