UNTERM STRICH

Das Kunstzentrum Henie Onstadt in der Nähe der norwegischen Stadt Oslo wird das 1939 entstandene Matisse-Gemälde „Frau in Blau vor einem Feuerplatz“ an die Familie des jüdischen Kunsthändlers Paul Rosenberg zurückerstatten. Im Zweiten Weltkrieg hat sich Hermann Göring, einer der führenden NSDAP-Parteibonzen und damaliger Oberbefehlshaber der Luftwaffe, des Kunstwerks bemächtigt. Heute wird dessen Wert auf umgerechnet vierzehn Millionen Euro geschätzt. Norwegen ist Mitunterzeichner der Washingtoner Grundsatzkonferenz von 1998 über Nazi-Raubkunst. Die Prinzipien verpflichten Museen, ihre Sammlungen nach potenzieller Raubkunst zu untersuchen und die rechtmäßigen Besitzer ausfindig zu machen. 1950 erwarb das Kunstzentrum in Unkenntnis über die Geschichte des Kunstwerks das Gemälde von einer anderen Galerie.

Nach vier Documenta-Ausgaben gibt Bernd Leifeld seinen Posten als Geschäftsführer der weltweit wichtigsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst in Kassel nun ab. Ende März scheidet der 64-Jährige freiwillig aus. Seinen Posten übernimmt die 1957 in Hannover geborene Kunsthistorikerin Annette Keulenkampff. Sie war bereits an der Entscheidung, den Polen Adam Szymczyk zum Künstlerischen Leiter der Documenta 14 im Jahr 2017 zu bestimmen, beteiligt.