Ukraine

Der Veranstalter

taz: Herr Jolivet, wie ist die Idee für das Reisebüro entstanden?

Alexander Joliviet: Aus vielen Kontakten, die wir seit über zehn Jahre in die Ukraine aufgebaut haben.

 Die Ukraine ist groß, was sind Ihre Zielgebiete?

Mit Taurien fing es an. Jetzt bieten wir auch Städtereisen nach Odessa, Kiew und Lviv und Reisen zu den Karpaten mit dem Karpatenbiosphärenreservat an.

 Was ist das Besondere an Taurien?

Es gibt dort zwei Unesco-Biosphärenreservate, das Steppenreservat Askania Nova, und das Schwarzmeerküstenreservat. Auch kulturell ist das Gebiet hochinteressant: Der ganze Landstrich ist seit Jahrtausenden besiedelt. Es gibt Spuren der Skythen, der Griechen, der Mongolen und deutsche Siedlungen.

 An wen richten sich Ihre Angebote?

Nicht an Reisende nach dem Motto: „Raus aus dem Bus, Fotos knipsen und wieder rein!“ Wichtig ist uns, dass es zu einem Austausch zwischen den Menschen kommt. Wer mit uns reist, soll das Land in seiner Realität erleben. Sie sollen auf denselben Markt, in dieselben Kneipen gehen wie die Einheimischen. Wir wollen viele Berührungspunkte schaffen, nach dem Motto: „Ran an die Leute!“

 Und wie lösen Sie das sprachlich?

Wir haben Dolmetscher, die nicht nur beim Übersetzen helfen, sondern auch als Vermittler und Erklärer fungieren.

 Wie ist die Resonanz?

Es gibt großes Interesse. Allerdings lässt sich die Ukraine nicht mit Reiseländern wie Bulgarien und der Türkei vergleichen.

 Treffen Sie dabei auch auf Vorurteile?

Viele haben nur ein sehr vages, vielleicht negatives Bild von der Ukraine.

 Welche Rolle spielt dabei die politische Öffnung der Ukraine?

Mit der Erweiterung der Bewegungsfreiheit und dem Wegfall der Visumpflicht für EU-Bürger ist eine große Hürde genommen. Bei Polizei und Grenzkontrollen ist das alte Misstrauen weg. Alles ist lockerer geworden.

THOMAS GERLACH

Alexander Jolivet hat zusammen mit Marten Lange das Reiseunternehmen Dreizackreisen gegründet. Sie bieten Reisen in die Ukraine an: www.dreizackreisen.de