Neu im Kino

In einer nicht ganz fernen Zukunft verliebt sich Theodore in eine Stimme: ein wenig rau, etwas kokett umschmeichelt sie den Junggesellen. Die Stimme trägt den Namen Samantha. Sie ist ein Programm, ein Betriebssystem. Das ist die Geschichte von „Her“, dem neuen Film von Spike Jonze: Mensch liebt Maschine. Maschine „liebt“ Mensch. Der Gehörgang ist das Geschlechtsteil, das Smartphone ist das Auge. „Her“ ist ein Science-Fiction-Film, allerdings von der Sorte, die sehr direkt an die Lebenswelt von heute oder sogar von gestern anschließt. Wesentliche Elemente des Zukünftigen sind de facto Rückgriffe auf die 50er Jahre. Theodore trägt die Hose so hoch über dem Bauch wie einst Gert Fröbe. Joaquin Phoenix, der mit diesem Porträt eines labilen Einzelgängers an seine große Performance in „The Master“ anschließt, zeigt uns in Theodore einen neuen Cary Grant, einen potenziellen Herzensmenschen, dem aber das Herz kalt geworden ist. Er ist einsam. Also bestellt er online ein neues „Betriebssystem“. Das System gibt sich den Namen Samantha. Und eine kuriose Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen nimmt meisterhaft erzählt ihren Lauf. in 18 Kinos