Ungewisse Zukunft

Das Umweltzentrum in Bramfeld soll ausgebaut werden. Träger BUND muss deshalb seinen Mitarbeitern kündigen

Die GAL Wandsbek kritisiert, dass die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) ohne Not das Umweltzentrum in Bramfeld zerschlage. Der Träger, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), muss seinen vier MitarbeiterInnen kündigen, weil ungewiss ist, ob er das Zentrum über den Jahreswechsel hinaus betreiben kann. Zurzeit läuft eine Ausschreibung, durch die es zum „Naturerlebnispark Gut Karlshöhe“ ausgebaut werden soll.

Bis zum 6. Oktober können sich potenzielle Betreiber um die Trägerschaft für den Erlebnispark bewerben. Der BSU zufolge soll die zentrale Hoffläche mit Gutshaus, Stallgebäude und Scheune sowie das gesamte Außengelände für Veranstaltungen genutzt werden. Dadurch soll sich die Besucherzahl von derzeit rund 30.000 auf 140.000 im Jahr steigern.

An diesem Plan gibt es Kritik. So hegt auch BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch Zweifel, dass eine solche Menge an Besuchern für das Gelände und den Stadtteil verträglich ist. Dennoch wird sich der BUND bewerben, um sich konstruktiv an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Ob er das darf, wird sich aber erst nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens klären.

Deshalb muss der BUND nun vorsorglich seinen Mitarbeitern kündigen, um sich an die gesetzlichen Fristen zu halten. „Es kann kein Problem sein, den laufenden Vertrag um einige Monate zu verlängern, bis der neue Träger, der ja auch der alte sein kann, seine Arbeit aufnimmt“, stellt Frank Hiemer fest, grüner Bezirksabgeordneter. „Das Vorgehen der BSU ist verantwortungslos gegenüber den dort beschäftigten Menschen.“

Die selbst hatten den Ausbau des Zentrums angeregt. Laut Geschäftsführer Braasch gibt es schon lange entsprechende Pläne, umgesetzt werden konnten sie aber nie. Denn die Behörde hat dem BUND immer nur Jahresverträge gegeben – eine längerfristige Planung war deshalb unmöglich. ELKE SPANNER