daily dope (18)
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Pat McQuaid, der Präsident des Internationalen Radsportverbandes (UCI) hat sich am Rande der Straßen-WM in Salzburg über Dick Pound, den Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) beschwert und dessen Demission gefordert. Pound hatte sich in der abgelaufenen Woche erneut kritisch zum Zustand des Radsports geäußert („Er ist im Abort.“) Dass will der UCI-Chef nicht auf sich sitzen lassen. McQuaid ist nämlich der Meinung, dass der Radsport besonders aktiv im Kampf gegen Doping ist und keinerlei Belehrungen nötig hat. Dass sich die Überstellung belastender Dokumente zur spanischen Blutpanscher-Affäre an die nationalen Radsportverbände immer wieder verzögert, dafür, so McQuaid, könne die UCI nichts. So habe der für Jan Ullrich zuständige Schweizer Radsportverband beglaubigte Dokumente angefordert. Die Beglaubigung könne aber nur in Spanien vorgenommen werden. Alles dauert eben seine Zeit. Auf die auch von Fahrern angeregte Einführung einer DNA-Datenbank konnte sich die UCI in Salzburg nicht einigen.

Derweil hat sich die Vereinigung der Pro-Tour-Teams auf einen neuen Maßnahmenkatalog im Antidopingkampf verständigt. Demnach soll ein Rennstall für acht Tage von allen Wettbewerben ausgeschlossen werden, wenn innerhalb eines Jahres zwei Athleten eines Teams positiv getestet worden seien bzw. zweimal ein erhöhter Hämatokritwert festgestellt worden sei. Bei einem dritten Vorkommnis dieser Art innerhalb von 24 Monaten soll es eine einmonatige Sperre geben. Ein vierter Fall kann sogar zum Lizenzentzug für das Team führen. Ab Januar 2007 sollen diese neuen Bestimmungen gelten. Dann soll es auch möglich sein, Blutkontrollen unmittelbar vor Beginn eines Rennens vorzunehmen. Bislang durften die Fahrer nur in den Teamhotels zur Ader gelassen werden. TAZ