die anderen zum Gipfeltreffen von Frankreich, Deutschland und Russland
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Die Pariser Zeitung Le Monde schreibt zum Dreiergipfel in Compiègne: Im Umgang mit Putin liebt Jacques Chirac das Dreierformat Frankreich-Deutschland-Russland, das seine starke Zeit 2003 mit seiner Abwehrfront gegen den Beginn des Irakkrieges hatte. Angela Merkel ist da zurückhaltender. So stellt sich die Frage nach der Dauerhaftigkeit und der Wirkung dieser Treffen der „Großen“, die den Rest der EU beiseite lassen. Die Formulierung einer zusammenhängenden und ruhigen Politik gegenüber Russland gewinnt dabei weder an Klarheit noch an Effizienz. Das Fehlen einer starken europäischen Energiepolitik erlaubt Putin, seine Schachfiguren voranzuziehen.

Die in Nordfrankreich erscheinende Zeitung Le Courrier-Picard meint dazu: Die großen Manöver um Gazprom, die Jagd auf die Oligarchen und der Rückkehr zum Staatszentralismus zeigen, dass der Kreml die ganze russische Wirtschaft wieder unter Kontrolle bringt. Diese Verriegelung beunruhigt die ausländischen Firmen, die in der Ex-UdSSR investiert haben. Putin hat gestern versichert, dass die Lage nicht so dramatisch sei, wie man sagt. Aber er war doch gezwungen, seine Gesprächspartner zu beruhigen. Die Rückkehr zur russischen Normalität, zu der auch die Einschränkung der Pressefreiheit gehört, nötigt den Westen zu einem Mindestmaß an Misstrauen.