Elbquerung in fünf Jahren

VERKEHR Eine Initiative sammelt 27.000 Unterschriften für die Autobahn 20. Nun muss der Landtag über einen schnellen Ausbau beraten

Fledermäuse hin, Anwohnerproteste her: In fünf Jahren sollen die letzten 70 Kilometer der Autobahn 20 inklusive der Elbquerung fertig sein, fordert der Verein „Neue Wege für Schleswig-Holstein“. Er sammelte über 27.000 Unterschriften für die Initiative „A 20 sofort“. Damit muss sich nun der Landtag mit der Forderung befassen.

Konkret will die Gruppe erreichen, dass die Landesregierung aus SPD, Grünen und SSW mehr Planer einstellt, EU-Fördermittel beantragt und sich um Bundesmittel bewirbt. Rund fünf Millionen Euro solle das Land vorstrecken, so Dietrich Austermann, Schriftführer des Vereins, am Donnerstag in Kiel. Machbar sei das alles – „andere Länder schaffen das in zwei bis drei Jahren“.

Austermann, der von 2005 bis 2008 Verkehrsminister war, hat in seiner Amtszeit ein Teilstück von sechs Kilometern ausbauen lassen. Schleswig-Holstein bastelt seit 2004 an der A 20, die durch Mecklenburg-Vorpommern führt und jenseits der Elbe in Niedersachsen enden soll. Im November wurde der Bau bei Bad Segeberg gestoppt, um ein Fledermausbiotop zu schützen.

„Dietrich Austermann und seine CDU-Parteifreunde sind verantwortlich für die Verschleppung“, konterte die Grüne Eka von Kalben. Damit es nicht wieder zu Klagen komme, plane die Landesregierung „rechtssicher und gründlich“. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) geht davon aus, dass frühestens 2016 weitergebaut wird. Große Teile der Strecke einschließlich des Elbtunnels sind noch im Planungsstadium. Das Ministerium sei „mit Hochdruck dabei, das Projekt voranzubringen“, sagte Meyer. Er selbst sei „bekennender Fan der A 20“.

Die Opposition fordert die Regierung auf, entgegen dem Koalitionsvertrag jenseits der Autobahn 7 weiterzubauen. Die Initiatoren der Initiative halten das für machbar, so Rainer Bruns, im Hauptamt Geschäftsführer des Unternehmensverbands Westküste: „Die Grundstücke an der geplanten Trasse sind im Landesbesitz.“ Sollte der Landtag die Forderung nach schnellem Weiterbau ablehnen, „habe ich keine Angst davor, ein Volksbegehren auf den Weg zu bringen“. EST