KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER HÖHERE HVV-PREISE
: Zu zwei Dritteln in Ordnung

Es wären gewaltige Steuererhöhungen erforderlich, um allein die Leistungen des HVV kostenfrei anbieten zu können

Im Prinzip müsste der HVV kostenlos sein. Mobilität wird einfach als elementares Grundbedürfnis des Großstadtmenschen definiert, das die Allgemeinheit zu befriedigen hat. Kann man so machen. Kann und müsste man aber auch machen mit Bildung –von der Krippe bis zum Master –oder mit der Gesundheit. Und da liegt das Problem.

Es wären gewaltige Steuererhöhungen erforderlich, um allein die Leistungen des HVV kostenfrei anbieten zu können. Zusätzliche 670 Millionen Euro müsste Hamburg aufbringen – das ist schlicht nicht realisierbar. Deshalb ist es vordergründig betrachtet zwar unschön, die Preise im HVV zu erhöhen. Aber es gibt keinen anderen Weg.

Diskutieren lässt sich freilich, ob das zusätzliche Prozent zur Entlastung des klammen Stadtsäckels sein muss. Zwar lässt sich durchaus die Ansicht vertreten, dass beim Sparen alle ihren Beitrag leisten müssten. Es lässt sich indes auch trefflich argumentieren, dass zumindest dieser Teil der Preiserhöhung kontraproduktiv ist.

Er ist es unter sozialen sowie umwelt- und klimapolitischen Aspekten. Selbst eine volkswirtschaftliche Analyse der Verkehrskosten würde wahrscheinlich nachweisen, dass die Kosten für die Gesellschaft höher sind als die paar eingenommenen Millionen. Dieses eine Prozent muss weg, die anderen zwei Prozent sind nicht zu vermeiden.