Brandstifter bei der Feuerwehr

TATVERDÄCHTIG Polizei ermittelt gegen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr

Entsetzen bei der Hamburger Feuerwehr. Die Polizei ermittelt zurzeit in mehreren Fällen gegen Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr wegen Brandstiftung. „Soweit Tatverdächtige der Feuerwehr bekannt sind, wurde unverzüglich das Ruhen der Rechte und Pflichten angeordnet“, sagte Feuerwehr-Chef Klaus Maurer.

Damit fühlt sich die Feuerwehr erneut mit den tragischen Ereignissen beim Brand in einer Flüchtlingsunterkunft am 5. Februar der Eimsbüttler Straße konfrontiert, bei dem eine 33-Jährige Mutter mit ihren beiden sieben- und achtjährigen Söhnen im Rauch erstickte und weitere 27 Hausbewohner zum Teil durch Verpuffungen schwer verletzt wurden.

Die Brandstiftung wird einem strafunmündigen 13-Jährigen der Jugendfeuerwehr Altona zur Last gelegt, der sich seither in psychiatrischer Behandlung befindet. Unabhängig von dem Stand der Ermittlungen mache es die Feuerwehrleitung sowie die Führung der Freiwilligen Feuerwehren sehr betroffen, dass erneut gegen Angehörige einer Freiwilligen Feuerwehr wegen Brandstiftung ermittelt werde.

„Für die Feuerwehr gibt es bei Brandstiftungen keine Bagatellen“, sagt Maurer. „Jede Brandstiftung ist eine unverantwortliche Tat und mit dem Selbstverständnis und den in der Feuerwehr gelebten Idealen nicht vereinbar.“

Maurer weist darauf hin, dass im Rahmen von Aus- und Fortbildungen Führungskräfte regelmäßig sensibilisiert werden, wachsam zu sein. Dies gelte bei den Erwachsenen, aber auch genauso bei den Jugendlichen. „Alle diese Maßnahmen schließen leider das Fehlverhalten Einzelner nicht aus“, bedauert Maurer „Sie sind Anlass, Maßnahmen zur Prävention weiter zu verstärken.“  KVA