Was tun in Hamburg?
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■ Sa, 29. 3., 20.15 Uhr + So, 30. 3., 19 Uhr, Lichthof Theater

Dreifacher Erinnerungsraum

Was sie eint, ist das Gefühl der Heimatlosigkeit: die KZ-Überlebende Lin, in der DDR überzeugte Kommunistin und singende Botschafterin jüdischer Kultur, ihre Tochter Clara, die sich von all dem abgrenzt, und die Enkelin Rahel, ein Kind der Post-Holocaust-Generation, die nach New York auswandert. Drei Frauen, drei Generationen und drei Lebensentwürfe bringt Marianna Salzmann in ihrem Stück „Muttersprache Mameloschn“ auf die Bühne und stellt Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Heimat vor dem Hintergrund des latenten Antisemitismus in der DDR: Was hieß es vor 50 Jahren in der DDR als Jüdin zu leben und was bedeutet es heute? Bei den Mülheimer Theatertagen gab es dafür im letzten Jahr den Publikumspreis.

■ Mo, 31. 3. bis Do, 3. 4., Literaturhaus

Sprechende Bilder

Zum dritten Mal lädt das Literaturhaus zu den Hamburger Graphic-Novel-Tagen. Viermal kommen jeweils eine deutsche und eine internationale ZeichnerIn miteinander ins Gespräch, moderiert vom Schweizer Comic-Journalisten Christian Gasser und F.A.Z.-Feuilletonist Andreas Platthaus, beides Kenner der „sprechenden Bilder“. Eingeladen sind diesmal Baru Lorenzo Mattotti aus Italien, Marguerite Abouet und Baru aus Frankreich, Stephen Collins aus Großbritannien sowie die Deutschen Paula Bulling, Reinhard Kleist, Barbara Yelin und Anke Feuchtenberger vom Lerchenfeld. Dazu kommen ein Workshop zu „Realitäten im Comic“ mit Kleist sowie ein Bildervortrag von Mattotti.  MATT

■ So, 30. 3., 11 Uhr, Abaton

Aufsteiger-Vita

Ein Dithmarscher Bildungsaufsteiger mit einer Vita, die heute wohl „prekär“ genannt würde: Friedrich Hebbel war Sohn eines Maurers und einer Schustertochter und brachte es zu einem wichtigen Dramatiker des 19. Jahrhunderts. Ihr Film „Traumbilder“ verbinde diese Lebensgeschichte mit dem „Ringen der Regieteams von heute“, sagt Regisseurin Martina Fluck. Sie ist bei der Premiere sowie am 6. und 13. April zu Gast.

■ Fr, 4. 4., 21 Uhr, Metropolis

Hollywood-Remix

In seiner famosen Reihe zum US-amerikanischen Regisseur Brian de Palma (Foto) bietet das Metropolis noch mal ein Highlight: Im multimedialen Essay „Count It Out“ nehmen sich der australische Filmwissenschaftler Adrian Martin und die spanische Kritikerin Cristina Álvarez López der zentralen Motive und Strukturen des großen Hitchcock-Remixers an. Der Titel verweist einerseits auf de Palmas Marotte, im Schneideraum die Montage durch rhythmisches Fingerklopfen vorzugeben, zum anderen bedeutet er: Listen-Machen, Inventarisieren. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten, der Eintritt ist frei. Im Anschluss können Martins und López’ Thesen überprüft werden: Um 22 Uhr läuft de Palmas Thriller „Raising Cain“ (1992).  ALDI