SCHNELL INS KONZERT!

Demenz durch Alltag machten in Bremen vor einigen Jahren mit visuell untermaltem Industrial-Metal von sich reden. Mit dem Bremer Quintett Zodiac, das den sogenannten Bremen-Sound von Bands wie Systral und Acme weiterführen, spielt die Band nach langer Pause am Samstag ab 21 Uhr in der Friese.

Am Sonntag an gleicher Stelle: Sheldon Siegel, U.S. Girls und Ignatz. Hier wird in verschiedenen Ausprägungen frei gelärmt, mal auf der Grundlage von Blues, wie bei Ignatz, mal als eine Art (sic!) Free Jazz wie bei dem belgischen Trio Sheldon Siegel, mal in Form eines verhuschten Freak-Folk wie bei den U.S. Girls. Deutlich rustikaler geht es am Montag auf der Treue zu. Hellsingland Underground beleben gekonnt den Southern Rock der siebziger Jahre neu, der in den letzten Jahren immerhin schon für einen Mini-Hype gut war, und zwar in Form eines ziemlich rüpelhaften Bastards namens Southern Metal. Diese Schweden haben es auf ihrem Album „Madness & Grace“ geschafft, den zweistimmigen Leadgitarrenstil der Allman Brothers Band nachzuempfinden. Dieses und andere Merkmale der Spielart von country- und bluesinfiziertem Rock überführen Hellsingland Underground in einen entschlackten Stil, der die Balance zwischen schwerem Blues und sonniger Leichtfüßigkeit mit Indie-Sensibilität verbindet. Am Mittwoch gibt sich Blackie Lawless mit seiner Band W.A.S.P. die Ehre – natürlich im Aladin. Zwar sank der Stern von W.A.S.P. in den späten Achtzigern, Lawless blieb indes bei der Stange. Noch älter sind Guru Guru, die am Freitag im KITO aufspielen. Mit Mani Neumeier ist auch hier nur noch ein Mitglied der Originalbesetzung dabei.

Andreas Schnell