hamburg heute
: Markenknast macht Mode

Heiße Ware aus der Haftanstalt: Santa Fu stellt eine neue Produktreihe vor

Eine Marke auf dem Markt zu etablieren, sie allgemein bekannt zu machen und damit ihre Produkte erfolgreich zu verkaufen, ist das Ziel von Marketing-Strategen. Bei Hamburgs bekanntester Justizvollzugsanstalt lief es anders herum: Erst war die Marke, jetzt kommen die Produkte. Marketing und Werbung braucht es trotzdem. Deswegen stellt Justizsenator Carsten Lüdemann (CDU) heute die Produkte aus dem Knast vor und gibt den Startschuss für den Verkauf.

Es gibt sieben verschiedene Varianten von T-Shirts, unter anderem mit dem Aufdruck „schuldig“ oder „unschuldig“, außerdem Unterhemden und das Herrenpflege-Programm „Bleib Sauber“: mit Rasierzeug, Seife und Knast-Zahnpasta.

Die Häftlinge stellen die Produkte her und verarbeiten sie weiter oder „veredeln“ vorhandene Produkte durch den Aufdruck des eigenen Markennamens. Auch die eigene Kreativität war gefordert: Die Motive auf den Feuerzeugen haben die Gefangenen selbst gestaltet, die CD „Knast-Live“ sogar selbst eingespielt.

Rund 20 Prozent des Erlöses gehen an die Opfer-Hilfsorganisation „Weißer Ring“. „So stelle ich mir praktische Resozialisierung vor“, hat der Justizsenator im Vorfeld gesagt, „wir werden mit dem Projekt eine Nische besetzen.“

Ab heute ist der Santa-Fu-Online-Shop geöffnet, in dem die Knast-Kollektion begutachtet und erworben werden kann. JOH