gröpelingen contra npd
: Pink statt braun

Die Bedingungen in Gröpelingen sollten günstig sein, zumindest aus Sicht der NPD-Strategen. Auf 35.000 EinwohnerInnen verteilen sich gut 150 Nationen, mit keinem Stadtteil verbindet sich der wirtschaftliche Niedergang so sehr wie mit diesem.

Kommentar von Jan Zier

Eigentlich ein sehr fruchtbarer Boden für alle, die politisch ganz rechts außen spielen. Doch es sieht anders aus. Und das nicht nur in diesen Tagen, in denen das „Pink House“ vorm Lichthaus ein ebenso schräges wie unübersehbares Zeichen setzt: „Interkulturell“ kann mehr sein als eine politisch-korrekte Sprechblase.

Nichts als ein Luftschloss, könnte man jetzt einwenden, nichts von Dauer. Doch weil sie Lebenslust zelebrieren, statt wohlmeinender Sorge sind es gerade Projekte wie dieses, die im Kampf gegen die Etablierung der NPD im Bremer Westen hoffen lassen.

Es ist gut, dass in Gröpelingen, wo die NPD gerade auf Häusersuche ist, nicht einem „Abwehrkauf“ das Wort geredet wird, so wie in Delmenhorst. Dass die NPD ein Haus kauft, ist sowieso nicht zu verhindern. Und dass sie demonstriert, vermutlich auch nicht. Das macht aber nichts. Jedenfalls nicht, solange es genügend andere gibt, die sich mit den Neonazis auseinander setzen, Zivilcourage zeigen. Ganz ohne Kaufabsichten.