Polens Regierung unter Druck

WARSCHAU ap ■ Nach Berichten über Korruption und Mauschelei seitens der Regierungspartei wird eine Neuwahl in Polen immer wahrscheinlicher. Die Bauernpartei PSL lehnte gestern Koalitionsgespräche mit der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Ministerpräsident Jarosław Kaczyński ab, die nach dem Verlust ihres Koalitionspartners eine neue Mehrheit sucht. Ein privater Fernsehsender hatte zuvor Bilder veröffentlicht, auf denen ein PiS-Vertreter zu sehen ist, wie er einer Abgeordneten im Gegenzug für deren Parteiwechsel einen Ministerposten verspricht. „Das ist schlicht Korruption“, sagte PSL-Mitglied Jarosław Kalinowski dem Radiosender Tok FM. Die größte Oppositionspartei, das rechtsliberale Bürgerforum (PO), forderte eine sofortige Sondersitzung des Parlaments, in der über eine Selbstauflösung und damit Neuwahlen abgestimmt werden soll.