BEVÖLKERUNGSSTATISTIK
: Steglitz-Zehlendorf schafft sich ab

Kürzlich hat Thilo Sarrazin in seinem Statistikbuch „Deutschland schafft sich ab“ ausgerechnet, dass aufgrund niedriger Geburten- und hoher Sterberaten in wenigen Jahren alles ganz schlimm wird. Jetzt kommt es noch schlimmer. Denn neueste Zahlen des Statistisches Landesamtes belegen, dass sich das Problem lokalisieren lässt: Es geht um Steglitz-Zehlendorf.

In Berlin halten sich Geburt und Tod derzeit in etwa die Waage. Nicht aber in Steglitz-Zehlendorf. Denn hier gibt deutlich weniger Geburten als Todesfälle. Zwischen Januar und Mai 2010 verlor der Bezirk so 532 seiner Bürger. Kein anderer Bezirk hat solch negative Zahlen vorzuweisen. Im Gegenteil: Pankow, Mitte sowie Friedrichshain-Kreuzberg verbuchen in der gleichen Zeit einen Geburtenüberschuss von je rund 500. Zugleich leidet Steglitz-Zehlendorf wie kein anderer Bezirk unter innerstädtischer Migration. Die erhöhte die Einwohnerzahl allein im Mai um 188. Verlierer bei den innerstädtischen Umzügen sind Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. Die Entwicklung liegt somit auf der Hand: Zuwanderer aus der City werden Steglitz-Zehlendorf übernehmen. Werden sie sich assimilieren? Oder müssen sich Steglitz-Zehlendorfer Bürgerinitativen bald nicht nur gegen den Lärm von Flugzeugen, sondern auch gegen die fremdbezirkliche Kultur wie Caffè Latte, Club Mate und Retroclubs wehren? GA