Schülerdemos folgen

Nach den Demonstrationen vor zwei Wochen planen die Schülervertreter neue Aktionen gegen Unterrichtsausfall

Der Schülerprotest geht in eine neue Runde: Nachdem Mitte September tausende von Schülern gegen Schulausfall und Lehrermangel auf der Straße waren, laufen nun die Vorbereitungen für weitere Demos und Aktionen auf Hochtouren.

Das Bündnis „Bildungsblockaden einreißen“ lädt sämtliche SchüleraktivistInnen ein, am 1. Oktober im Friedrichshainer Rathaus an einem Vernetzungstreffen teilzunehmen. Und für den 17. Oktober lädt das Bündnis zu einer Landesschülerkonferenz ein. „Nach dem großen Erfolg gilt es, den Schülerprotest auszuweiten“, sagt der Sprecher der Landesschülervertretung (LSV) Aimo Belling. Zudem ruft die LSV die Schüler dazu auf, am 21. Oktober bei der großen Herbstdemo gegen Sozialbau des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) teilzunehmen. Im Gespräch ist ein eigener Schülerblock. Unterstützung erhalten die Schüler von den Eltern. Beim Landeselternausschuss vergangenes Wochenende lobten einzelne Elternvertreter das Engagement ihrer Kinder und kritisierten die Androhungen der Lehrer, die durch die Demos entstandenen Fehlstunden zu tadeln.

Am 13. September hatten fast 10.000 Schüler gegen Unterrichtsausfall, überfüllte Klassenzimmer und Lehrermangel demonstriert. Schulsenator Klaus Böger (SPD) hatte daraufhin den Schülern gedroht, mit Sanktionen gegen das unerlaubte Fehlen vorzugehen. Stefan Liebich, Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, äußerte zwar Verständnis für den Schülerprotest, er fände es jedoch nicht ganz logisch, dass die Schüler während ihrer Schulzeit gegen Unterrichtsausfall demonstrieren. Immerhin würde das ja zu noch mehr Ausfall führen. PAUL BÖHM