unterm strich
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Es ist der Tag der übermalten Bilder, wenn man nach den Agenturen geht. Da wären zum Beispiel die von Dolly Buster. Die stellt seit gestern in Hamburg ihre Werke aus, und ihrer ehemaligen Tätigkeit als Pornodarstellerin adäquat tragen die Bilder Titel wie „Slave“, „Shaved“ und „Sensitiv“. Dolly Buster malt zunächst figurativ, um dann etwa die nackt auf Pumps stehende Frauengestalt, einen zwischen Achseln und Schambereich rasierten Frauenkörper oder eine einzelne Brust mit „drippings“, gestisch geschleuderter und getröpfelter Farbe, zu übermalen.

Außerdem haben kanadische und französische Wissenschaftler herausgefunden, dass Leonardo da Vinci während der Arbeit an der „Mona Lisa“ das Bild mehrfach übermalt und verändert hat. Ursprünglich soll die Mona Lisa etwa ein halbdurchsichtiges Überkleid aus Gaze getragen! Solche Roben wurden im Italien des 16. Jahrhunderts von schwangeren oder stillenden Müttern getragen, hieß es. Das geheimnisvolle Lächeln der „Mona Lisa“ könnte demnach das einer glücklichen Mutter sein. Dabei kam natürlich die modernste Technik zum Einsatz: Infrarot! Die Robe ist teilweise auch mit dem bloßen Augen zu erkennen, erschien jedoch bisher als Teil des Hintergrunds. Eine der Hände war außerdem ursprünglich leicht verkrampft gemalt, so als ob sie sich an einer Stuhllehne festhalte. Auf dem Gemälde legt Mona Lisa ihre Hände jedoch ganz entspannt übereinander.

Außerdem (aber das ist nun ganz was anderes): Dem Hauptturm von Europas größter Holzkirche in Clausthal-Zellerfeld im Oberharz droht der Einsturz. Um zu retten, was zu retten ist, haben Arbeiter damit begonnen, den rund 30 Meter hohen Turm mit massiven Stämmen abzustützen.