MEDIENTICKER

Axel Springer stellt in Russland das Wirtschaftsmagazin Newsweek ein. Der Verlag will den seit 2004 laufenden Lizenzvertrag mit Newsweek Inc. nicht verlängern. Das Magazin erschien am Montag zum letzten Mal. Springer begründet das Aus mit „wirtschaftlichen Gründen“. Newsweek hat sich in Russland immer wieder mit dem Kreml und den Mächtigen angelegt, was zu zahlreichen Pressionen führte. Laut Spiegel drohte der Springer-Geschäftsführerin Regina von Flemming im Frühsommer der Entzug ihrer Aufenthaltsgenehmigung. (taz)

Die birmesische Militärregierung will bei den Parlamentswahlen am 7. November keine ausländischen Journalisten zulassen. Die Anwesenheit internationaler Medienvertreter sei nicht erforderlich, da die Reporter im Land auch für ausländische Medien berichteten, erklärte die Wahlkommission. In Birma sind 25 „Auslandskorrespondenten“ registriert, die meisten von ihnen birmesische Staatsbürger, die für 17 ausländische Medien arbeiten. Die einzigen Ausländer sind zwei chinesische Staatsbürger, die für chinesische Medien berichten. (taz)

Der NDR will neue Formate testen, die sich des Mittels der sogenannten Scripted Reality bedienen. Das bedeutet in der Regel TV-Formate mit Laiendarstellern, die einer erfundenen Dramaturgie folgen, dabei aber so tun, als seien sie echte Dokumentationen – etwa Anwälte oder Polizisten. Vor allem RTL feiert mit solchen Sendungen große Quoten-Erfolge. Pikant: Gerade erst hat ausgerechnet NDR-Programmdirektor Frank Beckmann diese Formate scharf verurteilt. „Das müssen wir ablehnen und brandmarken“, sagte Beckmann kürzlich. (taz)