Uwe Schwenker, Ex-THW Kiel-Manager
: Der Schattenmann

51, ist gebürtiger Bremer. Er war Spieler und von 1993 bis 2009 Manager beim Handball-Rekordmeister THW Kiel  Foto: dpa

Uwe Schwenker war mal Manager der Handball-Profis des THW Kiel, und er ist immer noch ein Mensch mit einflussreichen Freunden. Zu denen gehört zum Beispiel Hermann Langness, der Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Bartels-Langness, die über ihre Famila-Märkte das Profi-Handballteam des THW Kiel sponsert. Oder auch die Sportredaktion der Kieler Nachrichten, die eine Wochenend-Kolumne eingerichtet hat „über den von wenig Souveränität und Gelassenheit geprägten Umgang des deutschen Handball-Rekordmeisters mit Uwe Schwenker“. So steht es auf der Website der Zeitung.

Seine Freunde könnten Schwenker helfen, wenn das Kieler Landgericht die Anklage gegen ihn für unzulässig erklärt. Für diesen Fall wäre es nicht verwunderlich, wenn Schwenker ein Comeback beim THW versucht. Ob das Landgericht ein Hauptverfahren eröffnet oder nicht, das berate die 5. Große Strafkammer derzeit eingehend, so ein Gerichtssprecher. Die Entscheidung werde aber nicht vor Mitte November fallen.

Die Anklage wirft Ex-THW-Manager Schwenker vor, zusammen mit dem damaligen Trainer Zvonimir Serdarušić das Champions-League-Final-Rückspiel am 29. April 2007 zwischen dem THW und der SG Flensburg-Handewitt manipuliert zu haben. Der THW siegte knapp. Laut Anklage ließen Schwenker und Serdarušić den beiden Schiedsrichtern einen fünfstelligen Geldbetrag zukommen. Beiden wird Betrug, Schwenker Untreue und Serdarušić Beihilfe zur Untreue zur Last gelegt.

Um das Verfahren zu eröffnen, muss die Kammer einen hinreichenden Tatverdacht bejahen und eine Verurteilung als wahrscheinlich ansehen. Dass das Gericht mit der Eröffnung des Hauptverfahrens zögert, wird Schwenker Rückwind geben. Zumal Gerüchte in Kiel kursieren, denen zufolge Schwenker im Hintergrund sowieso zugange ist. Über den Transfer des ungarischen Rückraumspielers Marko Vujin sagte er der FAZ: „Ich habe den Transfer auf den Weg gebracht.“ Und den Kieler Nachrichten sagte er in Bezug auf seine Rolle für den nationalen Handball: „Ich war nie wirklich weg.“ KLI