Hafencity-Universität teurer

PROJEKTE Auch bei der Hochschule für Baukunst muss die Bürgerschaft eine Schippe drauflegen

Die Planer haben den Bau abgespeckt, indem sie auf Recyclingglas in der Fassade verzichteten

Am Dienstag hat der Vorlesungsbetrieb an der Hafencity-Universität (HCU) begonnen. Die zuvor auf fünf Standorte verteilten StudentInnen können jetzt in einem Gebäude lernen. Dabei ist noch unklar, wie viel dieses am Ende kosten wird. Eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Wieland Schinnenburg ergab jetzt immerhin, dass es mehr sein wird als bisher geplant. Dabei war das Projekt schon einmal teurer geworden.

Die HCU markiert den Eingang zum östlichen Teil der Hafencity. Rundherum ist im Wesentlichen Brache. Nur eine futuristische Brücke über den Baakenhafen steht schon – und die zugehörige U-Bahn-Haltestelle.

Die Universität soll die Ausbildung von Architekten und Stadtplanern auf eine neues Niveau heben und das geistige Zentrum des neuen Stadtteils werden. Eine Architektur-Jury wählte dafür einen zweischenkligen Bau mit einem öffentlichen Forum dazwischen.

Schon 2009 wurde deutlich, dass das Gebäude teurer würde als zunächst geplant: 67 statt 36 Millionen Euro. Die Planer haben den Bau um gut neun Millionen Euro abgespeckt, etwa indem sie auf Recyclingglas in der Fassade, Granitpflaster und Photovoltaik in Brüstungen verzichteten.

Dass trotzdem noch einmal etwas draufgelegt werden muss, liegt nach Auskunft des Senats an der „Komplexität der Gebäudestruktur“. Erst als schon gebaut wurde, sei klar geworden, dass der Rohbau weit umfangreicher als üblich gesichert werden musste. Dadurch habe sich die Bauzeit verlängert, zusätzliches Material und zusätzliche Leistungen wurden bestellt. Welche Nachforderungen berechtigt seien, werde derzeit ermittelt.  KNÖ