BRAINSTORM

Gerade noch rechtzeitig vor der nächsten Wahl stimmt sich die Linkspartei, oder wenigstens: ein Teil derselben, mit einer großen Grundsatzdebatte ein: Es geht um den Sozialismus im 21. Jahrhundert und was genau man darunter zu verstehen hat. Radikaler Keynesianismus oder solidarische Ökonomie, computergestützte Planwirtschaft oder Shareholder-Sozialismus und „Peer Economy“ – der Markt einschlägiger Ideen ist unübersichtlich geworden. Christoph Spehr, Landessprecher der Partei und Vertreter der so genannten „emanzipatorischen Linken“ gibt einen Überblick, Sönke Hundt antwortet als „antikapitalistischer Linker“. Das alles kann man sich heute, ab 19.30 Uhr, im Paradox in der Bernhardstraße 12 anhören.

In den ehemals realsozialistischen Osten führt ein Vortrag, der heute um 19 Uhr in der Galerie Flut an der Hochschule für Künste (Speicher XI 8) zu hören ist. Es geht um Antiziganismus in Rumänien. Die antirassistische Aktivistin Anda Nicolae Vladu berichtet über Abschiebungen von Roma aus Westeuropa und den Rassismus gegen Roma in Rumänien.

Schon praktische Erfolge auf dem Weg in eine menschliche Gesellschaft vermelden wollen die Bremer Solidarische Ökonomie Tage, die vom 22. bis 24. Oktober stattfinden, im dazugehörigen Zentrum in der Bauernstraße 2 im Viertel. Das ganze Programm findet sich unter www.solidarische-oekonomie-bremen.de.

Aus der unmenschlichen Vergangenheit hingegen berichtet ein neues Buch, das am Mittwoch um 19 Uhr im Presseclub im Schnoor 27/28 vorgestellt wird. Unter dem Titel Deutschlands Rückfall in die Barbarei werden unentdeckten Schriften von Ludwig Quidde präsentiert. Wer das war? Bremens einziger Friedensnobelpreisträger – 1927 ausgezeichnet, 1933 ins Exil gezwungen. mnz