LASS DICH ÜBERRASCHEN: DER INTELLIGENTE EINKAUFSWAGEN IST EINGETÜTET

Einholen – ein Wort wie ein Gedicht oder nicht vielmehr wie ein Einkaufszettel? Einholen, das erinnert an Sätze wie: „Bring Milch mit!“ oder: „200 Gramm Sülze gemischt, bitte.“ Erinnert an Pariser Lauser mit Baguette im Arm und an Rudi Carrell im Edeka-Spot der siebziger Jahre. „Lass dick überraschen!“, sang er im Filialleiter-Kittel und rollte den Wagen durch die Gänge des Konsums. Schluss, aus, vorbei die seligen Einhol-Zeiten. Das Einholen wird bis 2020 eingeholt vom intelligenten Einkaufswagen. Experten sind sich einig: Seine Einführung „mit Navigation, Suchfunktion, Bezahlfunktion und gezielter Werbung“ kommt. So tickerte es gestern die Marketingagentur ots. Der Superwagen lädt auch Einkaufslisten herunter, gezahlt wird mit Handy. „Gleichzeitig wird die Relevanz der Kassen stark abnehmen.“ Ob der intelligente Einkaufswagen auch eine Seniorenfunktion hat? Die fährt per Wischung einen Greifarm aus, der mit lieben Worten passendes Kleingeld aus der Börse kruscht und in den Bargeldschlitz wirft. Den braucht es nämlich, sollen nicht alle Alten zukünftig nur noch im Netz einholen gehen.