… WAS MACHT EIGENTLICH ...Bischof Wolfgang Huber?
: Den Staat ins Wanken bringen

Das mit der Trennung von Staat und Kirche hat hierzulande ja nie ganz geklappt: Staatlich bezahlte Lehrer erteilen Religionsunterricht, Finanzämter ziehen die Kirchensteuer ein, und Leute mit Ministranten-Vergangenheit wie Joschka Fischer dürfen Außenminister werden. Das Gleichgewicht von Religion und Gesellschaft gerät ins Wanken. Schuld ist diesmal Hertha BSC.

Der Verein für alle Berliner Prominenten, die Bodenhaftung demonstrieren wollen, hat einen schwerwiegenden Schritt getan. Seit vergangenem Sonntag ist der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, hier Ehrenmitglied. Beim Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart überreichte Hertha-Präsident Bernd Schiphorst dem Bischof seinen Mitgliedsausweis.

Die Begründung der Herthaner: Huber werde damit für seine Mitarbeit bei der Hertha-BSC-Stiftung gedankt, zudem für sein Engagement für den Fußball in Berlin, insbesondere für den Bau der Kapelle im Olympiastadion.

Solche Ehrenmitgliedschaften werden in der Regel verliehen wie der „Orden wider den tierischen Ernst“: Die Verleihenden fühlen sich durch den Glanz des prominenten Beschenkten geehrt, der wiederum sein Image aufpoliert. Doch diesmal geht es um mehr: Hier provoziert ein Mann die religiösen Gefühle der Hertha-Fans! Fußball ist deren Religion, aber Huber definitiv nicht ihr Prophet. Das fordert Anschläge geradezu heraus! Wo bleibt ein warnender Anruf von Innensenator Ehrhart Körting, wenn man ihn wirklich braucht? MLO
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