Erneut Zweifel an griechischen Budgetzahlen

LUXEMBURG dpa | Europas Statistiker haben erneut Zweifel an den Haushaltszahlen von Schuldensünder Griechenland. Das Europäische Statistikamt Eurostat kündigte am Freitag in Luxemburg an, die Qualität der statistischen Quellen für die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung in Griechenland genau zu überprüfen. Eurostat hatte schon im April die Qualität der griechischen Zahlen angezweifelt und eine weitere Korrektur des Staatsdefizits nach oben nicht ausgeschlossen. Griechenland als Europas größter Schuldensünder steht unter Dauerkontrolle der EU. Das Land hatte jahrelang geschönte Haushaltszahlen nach Brüssel gemeldet. Im Mai musste der Staat mit einem milliardenschweren Rettungspaket vor dem Bankrott gerettet werden.

Das Statistische Amt der EU veröffentlichte am Freitag aktualisierte Daten zum Defizit der EU-Staaten – aber die griechischen Zahlen fehlten wegen Vorbehalten zu den gemeldeten Daten. Bereits vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass der Schuldenberg Griechenlands immer größer wird. Nach Informationen aus dem Athener Finanzministerium muss das Land sein Staatsdefizit erneut korrigieren. Der Fehlbetrag im Haushalt 2009 belaufe sich auf 15,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Erlaubt sind höchstens 3 Prozent. Grund dafür seien neu entdeckte Schulden sowie geringere Einnahmen von Städten und Gemeinden.