Weitere Hinweise auf NS-Opfer

MENDEN dpa ■ Bei der Suche nach weiteren mutmaßlichen NS-Opfern im sauerländischen Menden sind die Behörden nach Angaben der Bezirksregierung Arnsberg gestern auf weitere Tote gestoßen. Vorige Woche waren bei Grabungen 35 Skelette, größtenteils von ein- bis siebenjährigen Kindern, unter einer Friedhofswiese gefunden worden. Es besteht der Verdacht, dass die Kinder in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges in einem nahe gelegenen NS-Ausweichkrankenhaus als Euthanasie-Opfer ums Leben gekommen sein könnten. Die Dortmunder Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von NS-Verbrechen hat bisher nach eigenen Angaben nur einen vagen Anfangsverdacht. Sollte sich herausstellen, dass damals ein Arzt Giftspritzen gesetzt hat, und der Mann heute noch leben, könnte ein Verfahren eingeleitet werden. Zeitzeugenberichte und Gerüchte hatten die Suche nach dem Massengrab ausgelöst.