Die Ems den Kreuzfahrern

Landkreise wollen Ausbau beantragen, weil die Schiffe der Papenburger Meyer-Werft immer größer werden

Die Ems soll meyergerecht ausgebaut werden. Die Schiffe der Werft in Papenburg werden größer und brauchen mehr Platz auf dem Fluss. Am Mittwoch hat die Wasser und Schifffahrtsdirektion Nordwest erste Pläne vorgestellt und mögliche Auswirkungen diskutiert. Auf einen Ausbau drängen die Kreise Leer und Emsland. Die Umweltverbände BUND und WWF halten ihn für falsch.

Damit die Schiffe der Meyer-Werft auch in Zukunft problemlos auf der Ems zur Nordsee schippern können, soll eine Überlandleitung des Stromversorgers E.on höher gelegt werden. Die Jan-Berghaus-Brücke in Leer soll länger und die Fahrrinne angepasst werden. Die Kritik der Umweltverbände richtet sich auf letzteres.

Die Ems-Fahrrinne solle begradigt, verbreitert und um weniger als einen halben Meter vertieft werden, sagt Dieter Sturm, der Sprecher des Kreises Emsland. Die Werft habe bereits „Aufträge, die eine andere Rinne nötig machen“. Die Umweltverbände halten den Fahrrinnenausbau für falsch, weil er den Tidestrom und hub verstärken wird.

150.000 Kubikmeter Sediment müssten aus dem Fluss geholt werden, sagt Vera Konermann vom niedersächsischen BUND. Zudem seien „ständig neue Baggerungen nötig“. Das trübe den Fluss und habe Sauerstoffmangel darin zur Folge. Die Pläne seien nicht mit den vergangenen Emsvertiefungen vergleichbar, kontert Kreissprecher Sturm. „Das Dauer-Ausbaggern der 90er Jahre will man jetzt nicht wieder.“

Ob das Baggern tatsächlich unnötig wird, dürfte allerdings noch Gegenstand der Prüfung sein. Auf der Unterelbe ist unlängst festgestellt worden, dass die wiederholten Flussvertiefungen den Strom in einer Weise versanden und verschlicken lassen, die kaum mehr zu bewältigen ist. Und auch in der Ems, sagt BUND-Frau Konermann, werde mehr Sediment ein als ausgeschwemmt. KNÖ